In der Ausstellung Inherent Darkness zeigen Andreas Komotzki und Frank N ausschließlich Landschaften, genau genommen kann man eigentlich von Landschaftsausschnitten reden. Es handelt sich um Fotoarbeiten, oftmals bewegen sich diese an der Grenze zur Malerei. An der Oberfläche brillieren diese Bilder durch eine strahlende Ästhetik. Aber in diesem Glanz, in dieser Harmonie verbirgt sich immer auch ein Zustand von Defätismus, ein Abgrund der sich subtil auftut. Diese Diskrepanz wird hervorgerufen durch die Finsternis in den Bildmotiven und der Ungewissheit, die diese beim Betrachter erzeugt.

Bei Andreas Komotzkis Arbeiten - aus seiner Serie Fleurs Nocturnes - strahlen die sichtbaren Bildelemente regelrecht aus der völligen Dunkelheit heraus. Stets sind es Pflanzen, oft soweit abstrahiert, dass man nicht genau weiß was man jetzt sieht oder sehen soll. Es könnten auch geheimnisvolle Unterwasserwelten sein die man dort sieht. Womöglich genau die Unterwasserwelten, die sich bei Frank Ns Ponta-do-Pargo-Bildern unter der Oberfläche verbergen. Denn bei diesen Bildern strahlt das Bildmotiv nicht aus dem Dunkel, das Dunkel liegt hinter dem Bild, in der Verborgenheit der Tiefe (des Meeres).

Sowohl Andreas Komotzki als auch Frank N sind Meister der Postproduktion. Sie sezieren ihre Werke während des Arbeitsprozesses. Mal werden mit Restlicht Motive aus dem „Nichts“ herausgearbeitet. Mal ist es einfach nur die Kadrierung oder eine ungewöhnliche Perspektive, die den Betrachter verwirren und ihn zwingen, ein Bild mehrmals und genauer zu betrachten, bevor es sich erschließen läßt - eindeutig ist hier nichts. Immer aber sind ihre Bilder auch kontemplativ, man kann in ihnen abtauchen. Jedes Bild ist eine Meditation!

Genau genommen geht es aber auch gar nicht darum was man sieht. Vielmehr geht es darum was man nicht sieht. Was verbirgt sich hinter dem „Vorhang“? Was versteckt sich in der Düsterheit? Inherent darkness will die Besucher auf eine Reise schicken. Die Künstler wollen einen Imaginationsraum kreieren, in dem die Besucher sich von ihren Gedanken treiben lassen können.

Photo © A. Komotzki

Photo © S. Hauptvogel

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